Sonntag, August 17, 2014

Vermurxung auf ukrainisch

Прожорливый утёс

Felsenfressender Felsen
Geknipset anno 2008 in Odessa

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Die Wessis werden seit Jahrzehnten oder länger systematisch verblödet. Auch wenn immer mehr Einzelne sich aus der Verblödung befreien; aber die Verblödung bleibt doch das Normale.

Für mich selbst war – wie vermutlich für viele andere auch – dieses Sichherausarbeiten ein jahrelanges zermürbendes Abenteuer; iss halt nicht so einfach, sich unter dem unablässigen Beschuß der öffentlichen Meinungsphantastik zu irgendwelchen Ansätzen von Realität durchzukämpfen. Kurz zusammengefaßt – so kurz es halt geht – hab ich dieses Abenteuer vor kurzem unter dem Titel "Absurdologie oder die Rache des verirrten Realisten."

192_Junglinster_IMG_5727Aufgewachsen bin ich, nebenbei gesagt, im Schatten der UKW-Sendemasten von Radio Luxemburg, dessen deutschsprachiges Programm – soweit ich das überschauen kann – eine gewisse Pionierrolle spielte bei der Verblödung. Nebenstehendes Foto zeigt diese Monster; durch Anklicken kann man es bei Bedarf auch grösser sehen. Dies nur nebenbei.

Bezüglich westliche Wirrnis noch ein lesenswerter Artikel bei Heise: Die Irrationalität in der Ukraine-Krise gefährdet unsere Demokratie

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Um die immerhin von Menschen getragenen Ereignisse in der Ukraine besser zu verstehen, sollte man meiner Ansicht nach sich eine Zusammenschau der westlichen und der ukrainischen Vermurxung bemühen. Solches erleichtert dann auch die Verständigung der Unvermurxten aus den unterschiedlichen Vermurxungsbereichen.

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In der Ukraine begann, soweit mir bekannt, die Kampagne systematischer Verblödung vor ca. 20 Jahren oder etwas mehr. Ich hab mir Übersichten über ukrainische Schulbücher angeschaut und auch sonst einiges – so weit es meine spärlichen Ukrainischkenntnisse erlauben – direkt zu Gemüte geführt. Verrückt, mit welcher Selbstverständlichkeit die den grössten Unsinn verzapfen.

Bin grad zeitlich etwas knapp; aber da die Sache mir wichtig scheint, möchte ich das noch los werden.

Um Zeit zu sparen verweise ich auf früher zu diesem Thema geschriebenes:

Hürgokh, Obama und Puschkalenko: Es geht da um die Sache mit den ukrainischen Schulbüchern; der Rest gehört nicht so zentral zum Thema.

Von den Überariern (zur ukrainischen Rassekunde)

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Hereinkopiert noch ein paar bei Facebook hinterlassene verstreute Notizen zu diesem Thema:

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Wenn jemand Mainstreamberauschtes aus der westlichen Ecke mich mit seinen angelesenen Weisheiten über Rußland und Ukraine nervt, so kann ich – wenn ich ihm überhaupt antworte – ungeniert energisch werden. Soll vor seiner eigenen Haustür fegen; und wenn er sich in Fremdes einmischen will, sich erst mal umfassend schlau machen.

Schwieriger ist es, wenn ukronationalistisch indoktrinierte Bekannte aus der Ukraine mich nerven. Die stecken mitten drin, sind indoktriniert und zu kaum einem klaren Gedanken fähig, und können es nicht besser. Die tun mir leid. Meist antworte ich nicht; manchmal antworte ich ironisch; vorhin bat ich meinen Freund Tirckl-Wolff, in Deutsch auf eine ukronationalistische Dummheit zu antworten (die Betreffende versteht weder Deutsch noch kennt sie meinen Freund Ernst Tirckl-Wolff).

Wobei wir es noch gut haben. Man stelle sich vor, man steckt mitten im Bürgerkrieg, wo einstige Freunde auf einstige Freunde schießen und sich gegenseitig dahinmurxen.

Idiotisch.

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X mußte ich leider blockieren. Eigentlich ganz nett (sind unabhängig von Facebook flüchtig bekannt), aber ein Opfer ukrainischer Pädagogik; und das geht schon ins Sektiererische; Gespräch ist gar nicht mehr möglich. Ähnlich wie die Zeugen Jehovas, nur schlimmer und aggressiver. Sie hat plötzlich Blut geleckt; und mich ihren dauernden unsinnigen Vorstößen auszusetzen - wollte ich mir nicht antun. Bevor das Chaos in der Ukraine losging war von ihrer "Schulverbildung" wenig zu merken; hatten sowieso kaum miteinander zu tun.

Ohne Russischkenntnisse ist es schwierig, die pathologisch-sektiererische Haltung der in den ukrainischen Patriotismus hineinerzogenen Menschen zu verstehen; dürfte vergleichbar sein mit der Generation, die damals in Deutschland durch Hitlerjugend und sonstiges verbildet wurde (letzteres kenn ich nur aus geschichtlichen Dokumenten und Zusammenfassungen; ersteres aus konkreter lebendiger Erfahrung)

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Gut, daß solche Sachen (der oben bereits erwähnte Heise-Artikel) für eine breitere Öffentlichkeit veröffentlicht werden; das Fatale ist bloß, daß nur jener Teil der breiten Öffentlichkeit das lesen wird, der das sowieso schon weiß, und die übrigen werden es mit einem verächtlichen "Putinversteher" unverstanden oder gleich ungelesen beiseiteschieben.

Auch X, ganz egal wie nett sie sonst ist, würde das, auch wenn sie Deutsch könnte, nicht lesen. Sie mag sonst nicht blöd sein; aber bei allem, was Rußland betrifft, kommt bei ihr der anerzogene Russenhaß hoch, mit aller damit verbundener Irrationalität und den wirren Theorien über die glorreiche Geschichte jener Ukraine, die es realiter als Staat früher nie gegeben hat. Sie geht ja meist auch nicht direkt auf das Thema ein, in das sie sich einmischt, sondern wettert gleich, allgemein, los gegen die bösen und minderwertigen Russen. Genau wie die Zeugen Jehovas und ähnliche sich gar nicht anhören, was du sagst, und ungerührt ihre Platte ablaufen lassen.

X ist, gleich zahllosen anderen (darunter auch denjenigen, die nach der Mordnacht in Odessa von einer "Grillparty" schrieben) unschuldiges Opfer dieser Pädagogik.

Mit dieser seit zwanzig Jahren in der Ukraine wütenden systematischen Erziehung zu wirrem Nationalismus und Irrationalität sollte man auch die des Denkens fähige westliche Öffentlichkeit vertraut machen; das scheint mir ein ganz zentraler Faktor zu sein, ohne dessen Kenntnis man vieles nicht verstehen kann.

In ein paar Tagen geh ich, wennauch mit Laptop bewehrt, auf Reisen und bin während der Zeit nur sporadisch online; wenn ich wieder Ruhe habe kümmere ich mich vielleicht darum.

Aber es gibt ja auch noch andere Zweisprachige, die in dieser Problematik durchblicken; vielleicht nimmt jemand anderes das in die Hand…

Mittwoch, August 13, 2014

Wie ein Tadshike die Ukrainerinnen mit sexuellen Sanktionen belegte

 

Vicoria

(Screenshot aus einem sozialen Netzwerk)

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Eine knappe, sich auf das Wesentliche beschränkende Zusammenfassung in Deutsch:

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Die junge Dame, Victoria mit Namen, frägt, ob erotische Dienstleistungen gebraucht werden. Der junge Mann, Edik, frägt, was es kostet. Victoria gibt eine Preisliste durch, was sie für wieviel per Skype zu bringen bereit ist. Edik antwortet, an virtuellem Sex sei er nicht interessiert, und sie soll zu ihm nach Tadschikistan kommen. Doch für Victoria ist das zu weit, da sie, wie sie sagt, in der Ukraine lebt.

Edik erklärt, daß er mit Ukrainerinnen nicht ins Bett geht; Victoria ist nun beleidigt, nennt ihn einen verdammen Moskalen [nationalukrainisches Schimpfwort für Russen] und teilt ihm mit, daß seine Mutter eine Hure ist.

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Edik, der Tadschike, belegt also die Ukrainerinnen mit sexuellen Sanktionen, und wird dafür von Victoria, der Ukrainerin, als Moskale beschimpft.

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So isses.

 

Samstag, August 02, 2014

Offenbar neuer Krisenherd in Vorbereitung

Kischinau

Kischinau (Moldawien)
© Raymond Zoller

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In ihrem verzweifelten vergeblichen Bemühen, die Armee der bösen Russen zu Kampfeshandlungen außerhalb der russischen Grenzen zu bewegen, versuchen es die Wessis nun, wie es aussieht, mit der Schaffung eines weiteren Krisenherds.

Mit Transdnistrien hat es ja in den neunziger Jahren schon mal Ärger gegeben; warum soll man nicht versuchen, da wieder was zum Aufflammen zu bringen. Besser als mit Hilfe von Photoshop und sonstigen Verfahren dem hochgeehrten Publikum dauernd die bösen Russen zu zeigen, wo sie nicht sind. Richtige russische Soldaten will das Publikum sehen! Die richtig schießen! Und unbedingt ausserhalb Rußlands! Was sind denn das für böse Russen, die immer nur zu Hause rumhängen! Das Publikum will Blut sehen! Blut! Von bösen Russen vergossenes Blut!

Ansonsten – im Weiteren ohne Anspruch auf tiefschürfende Analyse ein paar verstreute Gedanken zum Thema.

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Vor ein paar Jahren war ich öfter in Transdnistrien (wie man das, glaub ich, auf Deutsch nennt). Hauptsächlich in Tiraspol, der Hauptstadt jener pro-russischen Ecke. Wirkt auf mich wie ein biederer Provinz-Kindergarten mit sentimentaler Sowjetnostalgie.

Ich hab Freunde sowohl in der heute proeuropäischen Ecke als auch in der seit jeher prorussischen Ecke; alles Russen, aber problemlos in das Umfeld integriert. Seit dem kriegsähnlichen Zustand in den neunziger Jahren gibt es dort eigentlich keine echten Probleme; man hat sich mit der kaum spürbaren relativen Trennung abgefunden und beachtet sie nicht. Eine gute Bekannte lebt in Kischinau, der prowestlichen Hauptstadt, ihr Bruder baut in Tiraspol eine Firma auf; wenn sie ihren Bruder in Tiraspol besuchen will, fährt sie mit dem Bus nach Tiraspol; überhaupt kein Problem.

Aber wenn die Wessis diese harmlose Scheintrennung als Grundlage für einen handfesten Konflikt nutzen wollen – so wird es wohl Ärger geben. Denn Krisenherde schaffen können die Wessis; da haben sie Erfahrung.

Von sich aus könnte das noch jahrzehntelang friedlich so weitergehen.

Auf Flickr hab ich ein Fotoalbum mit verschiedenen während jener Aufenthalte geknipsten Fotos. Interessant die sowjetnostalgischen Plakate und Gebäude; aber harmlos alles, völlig harmlos und nicht der geringste Grund für kriegerische Auseinandersetzungen (doch wenn die Wessis Scherben wollen, kriegen sie das schon hin)

Das Link zu dem Fotoalbum https://www.flickr.com/photos/klamurke/sets/72157607449618526/

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Tiraspol

Dnjestr in Tiraspol
© Raymond Zoller