Sonntag, Juni 22, 2014

Scheidung der Geister

Жуть

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Auseinandersetzungen mit Leuten, die sich von den westlichen Medien einlullen lassen, betrachte ich als sinnlos; die meisten wollen gar nicht verstehen, und man investiert nur sinnlos Zeit und Nerven.

Und wenn sie einen mit dem entlarvend dämlichen neudeutschen Wort 'Putin-Versteher' betiteln oder einen der zusammenphantasierten Fünften Kolonne des Kreml zurechnen – macht doch nix.

Man kann diese Leute ja verstehen: um sich nur halbwegs schlau zu machen, müßte man so ein bißchen die Geschichte dieser russisch-ukrainischen Welt studieren wieauch die Ethnographie; und erstens ist das viel anstrengender und schwieriger, als sich der handlichen Schlagworte zu bedienen, die einem die Politiker und Massenmedien bereitwillig zur Verfügung stellen, und zweitens spielt da die heimliche Angst mit: und wenn sich plötzlich herausstellen sollte, daß ich die ganze Zeit über auf dem Holzweg war?

Ich hatte solche Diskussionen. Hab extra Sachen ins Deutsche übersetzt, die einem erlauben können, sich ein anfängliches Bild zu machen von der Geschichte und Ethnographie jener vielbeschwafelten Gegenden; darunter auch von jenem Solschenizyn (der, wie mir jetzt grad einfällt, sogar den Nobelpreis bekommen hat und somit für autoritätshöriges Volks eigentlich als Autorität zu gelten hat). Die Sachen wurden ungelesen mit ein paar Schlagworten und Gemeinplätzen verrissen; und damit hatte es sich.

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Inzwischen hat sich neben den etablierten und zentral gesteuerten westlichen Medien eine Art "Samisdat-Kultur" herausgebildet; und jemand, der sich informieren will, hat immer die Möglichkeit, Information in deutscher Übersetzung zu finden.

Es läuft eine Art "Scheidung der Geister". Daß sich durch die Ereignisse der jüngsten Zeit und durch die Verdichtung der Presselügen eine Art lockere internationale "Koalition" bildet aus Menschen, die den Schwindel durchschauen, die verstehen möchten was los ist und Menschlichkeit wollen, ist mir schon vor längerem aufgefallen.

Vor ein paar Tagen entdeckte ich einen russischen Blog einen Artikel zu eben diesem Thema; da es mir wichtig schien, hab ich das ins Deutsche übersetzt; wer sich dafür interessiert kann es über https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/Material/Putin_cunctator.pdf anschauen oder herunterladen.

Und daß Rußland unvermittelt zum Zentrum einer solchen spontan wachsenden freien internationalen "Koalition" wird ist sicher nicht die Schuld Rußlands. Würden die Wessis nicht so konzentriert lügen und intrigieren, so würden sie das Volks nicht dazu bringen, sich konzentriert in eine Richtung zu wenden, wo nicht gelogen und intrigiert wird.

Aber wenn die durchideologisierten Wessis es vorziehen, darin das Werk einer Fünften Kolonne des Kreml zu sehen, so wollen wir ihnen das gerne gönnen.

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So isses.

Mittwoch, Juni 11, 2014

Wie ich die Zukunft Europas sehe

Chaos

Wenn genügend etablierten Volkes, das sich jetzt noch in Sicherheit wiegt und die 'Ausgestoßenen' verachtet, sein Einkommen verliert und selbst ausgestoßen wird, dürfte es in Europa und vor Allem in Deutschland unruhig werden.

Das sind zur Hauptsache Leute, die das Funktionieren der sie tragenden Strukturen mit ihrem eigenen Funktionieren verwechseln, und völlig desorientiert sind, wenn sie aus den Strukturen rausfliegen. Die meisten von ihnen sind gewohnt, innerhalb des vertrauten Etablierten ihre Ellbogen zu benutzen; und das werden sie dann, da sie anderes nicht gelernt haben, im Weiteren außerhalb des Etablierten tun.

Wenn eine kritische Masse solcher ellbogenstarker Neuausgestoßener zusammenkommt, gibt es Bürgerkrieg. Der natürlich, außer Scherben und Gemetzel, nix Neues bringen wird, da keinerlei Ideen da sind außer dem in der Schule gelernten "jeder ist sich selbst der Nächste".

Dem Staatsapparat oder den Staatsapparaten werden solche massive Unruhen den Vorwand liefern zu einer stärkeren Etablierung der polizeistaatlichen Macht; und fortan wird alles, was nach individueller Eigenständigkeit aussieht, konsequent unterdrückt. Die Menschen werden zu Robotern.

Doch auch das ist ja nichts Neues. Menschliche Roboter gibt es auch so zur Genüge; und eben sie bieten die Grundlage, restlos alle mit restloser Konsequenz auf den Roboterstatus hinunterzudrücken.

Ein solches Szenario liegt in der Natur der Sache und läßt sich ohne eine Spur von Hellsichtigkeit voraussehen.

Wäre natürlich schöner, wenn's anders wäre. Aber es scheint zu weniger Grundlage da, von der aus es anders werden könnte.

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So isses.

Montag, Juni 02, 2014

Von Reichtum, Raffgier und sozialer Verantwortung

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In Deutsch:
Belegbare Information über Putins Reichtum gibt es nicht. Und alle Angaben zu seinem Vermögen werden nach der Formel berechnet: "Wieviel würde ich selbst raffen, wenn ich an seiner Stelle wäre"

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Mir ist es egal, ob jemand reich ist oder nicht: wenn er sich anständig verhält.

Und wenn jemand seine Mittel mit einem gewissen sozialen Verantwortungsbewußtsein zum Einsatz bringt, so kann man sogar froh sein, daß er über solche verfügt.

Iwanischwili, zum Beispiel, ist Milliardär oder Multimilliardär. Als er nach Georgien zurückkehrte, setzte er seinen Reichtum als erstes dazu ein, um der Gegend, in welcher er aufwuchs (Sachkhere), auf die Beine zu helfen. Ich kenne Sachkhere und weiß, wie es vorher dort aussah.

Und dann schaute er sich den Saakaschwili an, verstand, daß der Kerl Georgien zugrunde richtet, und nutzte die durch seinen Reichtum gewährten Möglichkeiten, um ihn hinauszudrängen.

Was ihm gelang; Saakaschwili ist weg und darf heute die Kiewer Junta in Krawattophagie unterrichten.

Iwanischwili zog sich dann, nachdem er alles soweit in Ordnung gebracht hatte, aus der großen Politik wieder zurück und ließ andere machen, denen er eher über den weg traute (ob es nicht besser wäre, wenn er weitermachen würde, ist eine andere Frage; aber zumindest geht es ihm unübersehbar nicht um politische Macht).

Ich erinnere mich: als Iwanischwili anfing, sich politisch bemerkbar zu machen und in Georgien das große Aufatmen begann, wußte der deutsche Spiegel nichts Besseres über ihn zu berichten, als daß er ein Oligarch ist (weiß nicht mehr genau, mit welchen Worten man ihn betitelte; aber eben damals begann mir zu dämmern, was der Spiegel für ein Blatt ist).

Soviel zu finanziellen Mitteln in richtigen und falschen Händen (daß sie meist in falschen Händen sind ist eine andere Sache)

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Nicht so direkt zum Thema gehörendes, aber doch vielleicht nicht uninteressantes Verstreutes aus der Erinnerungs-Mottenkiste (zehn Jahre sind das her) über Sachkhere findet man, in einem PDF zusammengefasst, unter diesem Link.

Sachkhere

Sachkhere: auf ehemaliger Flugpiste weidende Kühe