Freitag, Juni 18, 2010

Fußballsprüche

Irgendwo las ich:

"Ich lerne nicht extra französisch für Spieler, wo diese Sprache nicht mächtig sind. " (Mario Basler)

Nunmehr weiß ich, dass es einen vermutlich deutschsprachigen bzw. mehr oder weniger deutschsprachigen Promi gibt, der vermutlich mit Fußball zu tun hat und kein Französisch kann.

Wieder also durfte ich mir ein Häppchen von jenem Wissen aneignen, ohne das man heutzutage nicht mitreden kann; und wenn ich es in 5 Minuten nicht wieder vergessen habe, so weiß ich es bis nächste Woche.

Und wenn das Volks sich etwas intelligentere und markantere Persönlichkeiten zu "Promis" erwählen würde, würde dieser oder jener mir vielleicht sogar auffallen und sich mir einprägen; so daß ich nicht dazu verdammt wäre, ungebildet zu sein und außerhalb meiner Zeit zu leben.

Prost.

Samstag, Juni 05, 2010

Sparmaßnahmen

Es liegt mir fern, mich mit fremden Federn schmücken zu wollen: Die Grundidee, die künftig weltweit zu jährlichen Einsparungen in Millionen-, wenn nicht gar Milliardenhöhe führen dürfte (bin zu faul, es genau auszurechnen), stammt nicht von mir, sondern von Sandra Ravioli.

Ihre knapp formulierte bei Facebook veröffentlichte These lautet:

“Weihnachtsmann oder Mister Proper zum Bundespräsidenten und damit Geld sparen!!!!
Hatten gestern eine Diskussion wer der Nachfolger von Köhler werden könnte! Ich bin für sparen, deswegen einfach eine digitale Figur, ist kontrollierbar und kostet weniger dazu auch noch sympathischer!”

Mir selbst blieb nur, in ehrfürchtigem Staunen vor solchem die Welt veränderndem Gedankengut selbiges aus der Enge des deutschen Alltags herauszuretten und es auf das ihm gebührende Podest globaler Allgemeingültigkeit zu erheben sowie eine erste Skizze zu einer konkreten Verwirklichung zu erstellen:

Man könnte für jedes Amt, das keine intellektuellen Fähigkeiten oder Fachkenntnisse fordert und nur Geld kostet, eine Standardfigur komponieren; zur Auswahl je eine männliche und eine weibliche; die männliche, in unterschiedlichen Dosierungen, eine Mischung aus Supermann, Onkel Otto und dem, was Otto Normalerbraucher sich unter einem Intellektuellen vorstellt. Virtuelle Träger vergleichbarer Ämter würden sich von Staat zu Staat durch Sprache und Krawattenfarbe unterscheiden. Statt teurer Gehälter und Reisespesen würden die betreffenden Staaten dem Schöpfer der betreffenden Figur Tantiemen zahlen. Käme sicher billiger und brächte weniger Ärger.

Mögen denn die Dinge ihren Lauf nehmen.

Prost

Freitag, Juni 04, 2010

Sich tragen lassen statt sich bewegen


Natürlich verstehe ich, warum so manches Volks es vorzieht, sich bestehenden Strömungen und Bewegungen anzuschließen und sich von ihnen bewegen zu lassen, statt sich selber zu bewegen: Weilnämlich das Sichbewegenlassen viel einfacher und bequemer ist.

Mich selbst könnte sowas nicht befriedigen; und ich glaube auch nicht, daß durch solches Sichanschließen, Sichtragenlassen, Sichbewegenlassen sich ein Ausweg aus den bestehenden Sackgassen ergeben könnte.

Irgendwas lebensfähiges kann, wie mir scheint, nur aus dem freien Zusammenschluß bewußt sich selbst bewegender ergeben; alles andere schafft – so es überhaupt was schaffen kann – bloß neue Sackgassen (womit ich natürlich nicht einer Bewegung nominell sich selbst bewegender das Wort reden will; deren Resultat wäre Stagnation in höchster Potenz)

Aber andererseits: warum soll man nicht neue Sackgassen schaffen, wenn es einem in den alten langweilig wurde? Nich?

Prost.

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Mittwoch, Juni 02, 2010

Ein erfolgloser Mörder.

Ausnahmsweise wieder wat in ernsterem Tonfall.

Um jenen Gäfgen geht’s, der vor Jahren in Zusammenhang mit versuchter Geldbeschaffung jemanden umbrachte, in der Folge erwischt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Der Fall erregte damals besonderes Aufsehen, weil ihm während des Verhörs Folter angedroht wurde. Aus dieser Folter-Drohung versuchte er nun, durch einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof juristischen Profit zu schlagen. Was aber nicht klappte:

„Teilerfolg für Gäfgen: Deutschland hat mit der Gewaltandrohung gegen den Kindermörder gegen das Folterverbot verstoßen. So hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte befunden. Das Verfahren wird aber nicht wieder aufgenommen.“

(ZDF-Heute)

Ich find diesen erfolglosen Mörder nicht besser und nicht schlimmer als die Massen seiner – eingesperrten oder, meist, frei herumlaufenden – Gesinnungskollegen, die sich gewissenlos bereichern und denen es dabei egal ist, was sie im Zuge ihrer Bereicherung direkt oder indirekt ihren Mitmenschen antun. Und ich zweifle nicht daran, daß im Erfolgsfalle, das heißt: wenn er in Straßburg mit seiner Klage durchgekommen wäre, wenn man den Prozeß hätte neu aufrollen müssen und wenn die Sache mit einem Freispruch geendet hätte – er für die Presse vom erfolglosen Mörder zum erfolgreichen Macher avanciert wäre.

Zu jenem Polizeivizepräsidenten Wolfgang Daschner, der sich der Folterdrohung schuldig machte: Die scheinheilige Hetze gegen selbigen in den Medien fand ich damals ausgesprochen ärgerlich. Die Situation war ja so, daß man zu dem Moment keine Ahnung hatte, wo sich das Opfer jenes Herrn Gäfgen befindet; man wußte nur, daß es höchste Zeit ist, diesen entführten Menschen zu finden, damit er nicht umkommt. Daß er bereits tot ist wußte man ja noch nicht. – Daß in dieser brenzligen Situation, unter Verstoß gegen elementarste Dienstvorschriften und Gesetze im Interesse des Opfers mit Folter gedroht wurde – empfand ich als einen Akt von Zivilcourage.

Ein – vielleicht etwas grobschlächtiger – Vergleich: Wenn jemand in den Fluß gefallen ist und untergeht, und ein zweiter Jemand am Ufer ist, der ihn retten will, so wird dieser Jemand im Eifer des Gefechts sich nicht lang überlegen, ob es gerechtfertigt ist, daß er bei dieser Rettungsaktion über ein Privatgrundstück hinweglaufen muß mit kategorischem „Betreten verboten“, auf dem irgendwelche vom Aussterben bedrohte Vögel nisten. Nachher wird man sich dann mit den kaputtgetretenen Gelegen beschäftigen; wobei auch niemand leugnen wird, daß es schlecht ist, daß unter verbotswidrigem Betreten eines Grudnstücks Schaden angerichtet wurde; aber man wird sich beim nachträglichen Beurteilen der Rettungsaktion doch wohl nicht ausschließlich auf die zertretenen Gelege konzentrieren. Oder vielleicht doch, da bei der heutigen Presse alles möglich ist.

Folter und auch nur Androhung von Folter haben in einem modernen Rechtsstaat nichts zu suchen; es war unumgänglich, die Sache juristisch zu verfolgen, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Das ist das Eine: Der Betreffende hat sich, mal unabhängig von den Umständen, eines groben Vergehens schuldig gemacht; es geht nicht anders: er muß sich dieser Verantwortung stellen. Einverstanden. Nicht einverstanden war ich mit dem übelkeitserregenden Medienrummel, der die ganze Angelegenheit in stinkige Nebelschwaden tauchte.

Ein möglicherweise prinzipiell unlösbares Dilemma, das bei fairem und sachlichem Verhalten der Massenmedien aber vermutlich etwas anders ausgeschaut hätte.

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Dienstag, Juni 01, 2010

Wirbelvereinigung

Голубь на фоне бикини

(Obiges Foto zeigt weder den Köhler noch die Lena.
Das heißt, die Frau im gelben Bikini kenn ich nicht; sollte jene Lena am 12. Juli des Jahres 2008 in Odessa in einem gelben Bikini sich am Strande aufgehalten haben, so wäre nicht auszuschließen, daß sie das ist)

♦♦♦

Es gibt zur Zeit in Deutschland unabhängig voneinander zwei starke Wirbel um zwei Personen: Zum Einen – einen Wirbel um eine in Deutschland lebende Lena, von der eine mir unbekannte Jury festgesetzt hat, daß sie gut singen kann und eine bedeutende Persönlichkeit ist. Zum Andern – einen Wirbel um einen gewissen Herrn Köhler, der von einem hohen Posten zurücktrat und die geplagten Deutschen zwingt, nach einem Nachfolger zu suchen.

– Das alles geht mich zwar nix an; aber ich frag mich doch, warum man diese beiden Wirbel nicht einfach vereinigt? Wenn jene Lena schon eine so bedeutende Persönlichkeit  ist - soll sie doch einfach jenen leerstehenden Posten einnehmen, und das Problem ist gelöst?

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Der Vorteil einer solchen Lösung bestünde unter anderem darin, daß die Betreffende, statt Ansprachen zu halten, die niemanden interessieren und bei denen man trotzdem leicht mal was falsch machen kann, einfach ein Liedchen trällern könnte.

Natürlich läuft man dabei Gefahr, daß plötzlich eine andere amtlich anerkannte Jury auftaucht, die verbindlich festsetzt, daß die Lena doch nicht so gut singen kann und keine so bedeutende Persönlichkeit ist wie von der ersten Jury festgestellt.

Doch damit muß man leben. Was immer man tut – Gefahren lauern überall.

♦♦♦

 

Nachbemerkung Oktober 2015

Zum Glück trat ich mit obigem Vorschlag damals nicht an die große Öffentlichkeit.

Hätte man nämlich im Sinne selbigen Vorschlags die Lena zur deutschen Bundespräsidentin gemacht, so hätte es keine Wulffiade gegeben, und die deutschen Journalisten wären dazu verdammt gewesen, sich nach sonstigen unterhaltsamen Themen umzusehen.

Doch vielleicht hätte man auch mit der Lena irgendwelchen publikumswirksamen Skandal inszenieren können; wer weiß.

♦♦♦

Wie dem auch sei: Es ist gelaufen, wie es nun mal gelaufen ist; so oder so kann man nichts mehr ändern.

Doppelnas_bew